Die Stimmung ist vor allem die wichtigste Voraussetzung für die Langlebigkeit Ihres Klaviers oder Flügels. Nur wenn sie regelmäßig durchgeführt wird, bleibt der technische Zustand Ihres Klaviers einwandfrei und die Klangqualität dauerhaft erhalten.

Ein neues Klavier hat eine hohe Spannung und die optimale Tonhöhe. Wenn es dann über einen längeren Zeitraum hinweg unbespielt stehen bleibt, nehmen sowohl die Spannung als auch die Tonhöhe kontinuierlich ab und nach und nach sinkt damit die Stimm- und Klangqualität.

Das Klavier gehört neben den Tasten- und Saiteninstrumenten auch zu den Schlaginstrumenten. Es besitzt nämlich am Ende jeder Taste Filzhämmerchen, die zum Anschlag der Saiten dienen. Bei häufigen Anschlägen verändert sich die Spannung der Saiten und kann so zur Verstimmung des Tons führen.

Aufgrund seiner Konstruktion und den Umgebungsbedingungen kann sich ein Klavier auch ohne gespielt zu werden verstimmen. Der gewölbte Resonanzboden übt von unten Druck auf die Saiten aus. Dieser Druck verändert sich mit der Luftfeuchtigkeit, denn die Resonanzdecke ist aus Holz. Durch das Anpassen der Saiten an den jeweiligen herrschenden Druck variiert die Tonhöhe und wird entweder höher oder niedriger. Nach mehrfachen umweltbedingten Veränderungen rutschen die Saiten dann nicht mehr gleichmäßig in ihre Ausgangsposition zurück und die Spannung ist nicht mehr ausgeglichen. Dieser Vorgang erzeugt dann die Verstimmung des Instruments.

Besonders für Kinder ist es wichtig auf einem wohlklingenden und gut gestimmten Klavier zu spielen. In der Kindheit entwickelt sich das musikalische Gehör und Verständnis und bei einem nicht oder schlecht gestimmten Klavier besteht die Gefahr einer fehlerhaften Entwicklung.

Wenn ein Instrument falsch gestimmt ist, kann es also beispielsweise vorkommen, dass beim Spielen der Taste „a“ der Klang des „gis“ ertönt. Ein Kind, das auf einem solchen Instrument das Klavierspiel erlernt, wird den Klang einer Note mit der falschen Taste verknüpfen.

Wenn es dann aber einmal auf einem gut gestimmten Klavier spielt, wird es beim Spielen der Tasten andere, nämlich die richtigen Klänge der Noten, hören und dadurch leicht irritiert. Ein Umlernen ist in diesem Fall schwierig.

Sorgen Sie daher dafür, dass die Voraussetzungen für eine optimale Schulung des musikalischen Gehörs Ihres Kindes von Anfang an vorliegen.

Wenn Sie Ihr Instrument regelmäßig stimmen und die Mechanik überprüfen und warten lassen, bleibt es über einen langen Zeitraum in seiner vollen Funktionsfähigkeit erhalten und größere Folgeschäden lassen sich so vermeiden.

Daher müssen alle Klaviere und Flügel, auch solche die nicht regelmäßig bespielt werden, mindestens einmal pro Jahr gestimmt werden.

Einige Klavierbesitzer älterer Instrumente haben beim Kauf t-förmige Stimmschlüssel dazu erhalten und versuchen damit selbst die Stimmung durchzuführen. Davon ist allerdings dringend abzuraten, da ein solcher Stimmschlüssel in aller Regel eine viel zu weite Spannweite hat. Das Klavier wird also mehr beschädigt, als gestimmt.

Überlassen Sie die Klavierstimmung daher lieber einem professionellen Klavierstimmer.

Wir versuchen die alte bewährte Methode der Stimmung beizubehalten und stimmen in den meisten Fällen nach dem Gehör. So kann sich der individuelle Klang jedes einzelnen Instruments am besten entfalten und die Kundenwünsche optimal erfüllen.